Wirtschaftsspiegel Thüringen 2/2015 - Thüringer Schätze - page 25

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Foto: TMWWDG
Signal, das Mut macht – auf diese Weise können wir
sicher sein, die Jahre der Chancen – Reformations-
jubiläum 2017, Bauhaus 2019, Weimarer Verfassung
2019 – optimal auszunutzen“, sagte Bärbel Grönegres.
Eine zentrale Säule wird auch in diesem Jahr der Ge-
sundheitstourismus mit seinen 19 traditionsreichen
Heilbädern und Kurorten sowie den 38 Erholungs-
orten sein. Immerhin entfallen rund 30 Prozent der
jährlichen Übernachtungen in Thüringen auf Heil-
bäder und Kurorte. An ihrer Modernisierung und an
der Qualitätssteigerung werde auch in diesem Jahr
weitergearbeitet, betonte der Minister. Tiefensee: „Im
internationalen Wettbewerb kann sich Thüringen nur
mit hohen Qualitäts- und Servicestandards durchset-
zen.“
Eine weitere Säule ist der Kulturtourismus: Neben all-
jährlich stattfindenden Höhepunkten wie den Dom-
stufenfestspielen, den Bachwochen und dem Kunst-
fest wird in diesem Jahr das Cranachjubiläum mit drei
größeren Ausstellungen Kulturtouristen aus dem In-
und Ausland anlocken. In den Vordergrund rücken
möchte der Minister im Jahr 25 der deutschen Einheit
auch die Gedenkstätten- und Erinnerungskultur für
den Thüringen-Tourismus. Grenzmuseen, Gedenkstät-
ten, Wander- und Radwege am ehemaligen Grenz-
streifen könnten verstärkt in die Tourismuswerbung
integriert werden. „Es gibt ein großes Interesse an
Museen und Gedenkstätten, die Diktatur und inner-
deutsche Teilung aufarbeiten“, sagte Tiefensee. So
hatte die Gedenkstätte Point Alpha seit ihrer Ein-
richtung im Jahr 1996 rund 1,5 Millionen Besucher.
Für die strategische Ausrichtung der
kommenden zehn Jahre sorgt die Wei-
terentwicklung der Landestourismus-
konzeption 2015 in diesem Jahr. Nach-
dem in den letzten Jahren die
Vermarktung der touristischen Höhe-
punkte im Vordergrund stand, soll der
Schwerpunkt in den kommenden Jahren
auf die Verbesserung von Service und
Qualität gelegt werden. „Es reicht nicht,
im In- und Ausland für unsere Schätze
zu werben“, sagte Tiefensee, „wir müs-
sen auch einen hohen Qualitätsstan-
dard anbieten und mit außerordentli-
chem Service punkten.“ Gleichzeitig
sollen neue Angebote im Kultur- und
Gesundheitstourismus entwickelt wer-
den. Und auch die Fachkräftegewin-
nung für die Tourismusbranche wird ei-
ne Rolle spielen. (em/tl)
Rund 100.000 Personen in Thü-
ringen bestreiten ihren Lebens-
unterhalt durch den Tourismus.
Der Umsatz in der Tourismus-
wirtschaft liegt bei gut 3,2 Mil-
liarden Euro. Im Durchschnitt
gibt ein Tourist am Tag 31,80 Eu-
ro aus.
.
Wirtschaftsfaktor Tourismus
.
Gäste in Thüringen (01.–11.2014)
Anzahl: 3,4 Mio. (+ 1,9 % ge-
genüber 2013)
Übernachtungen: fast 9,2 Mio.
(+ 3,0 %)
Aufenthaltsdauer: 2,7 Tage
Städte mit starkem Wachstum
Schmalkalden (+ 23 %)
Saalfeld (+ 10 %)
Eisenach und Gera (je + 8 %)
Die beliebtesten Städte:
Erfurt (404.000 Gäste)
Weimar (324.200 Gäste)
Eisenach (173.000 Gäste)
Jena (154.700 Gäste)
.
Zahlen und Fakten
.
erwartet. „Zwei Jahre vor dem Reforma-
tionsjubiläum kommt diese Veranstal-
tung genau zur richtigen Zeit, um Thü-
ringen als Reiseziel international
bekannter zu machen“, sagte Tiefensee.
Gleichzeitig wird das Wirtschaftsminis-
terium die Mittel für das Auslands-
marketing im Jahr 2015 von 190.000
Euro auf 950.000 Euro durch den zu-
sätzlichen Einsatz von Mitteln aus dem
Europäischen Fonds für regionale Ent-
wicklung (EFRE) verstärken. „Das ist ein
Wir müssen
mit Qualität
und Service
punkten.
Wolfgang Tiefensee,
Thüringens Tourismus-
minister
1...,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24 26,27,28,29,30,31,32,33,34,35,...44
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