Wirtschaftsspiegel Thüringen 2/2015 - Thüringer Schätze - page 18

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Hans-Jörg Hoffmann, Teamleiter
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„Thüringen International“ bei der LEG
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Außenwirtschaft
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Foto: LEG Thüringen
In Sachen Außenwirtschaft hat Thüringen – freundlich ausgedrückt – noch Luft nach oben. Im Bundesländer-
Ranking bewegt sich der Freistaat unter den Schlusslichtern. Dies ist sicher der kleinteiligen Wirtschaftsstruktur
hierzulande geschuldet. Dennoch sieht die Wirtschaftspolitik Potenzial und will die Außenwirtschaft beleben.
Dazu unser Interview mit Hans-Jörg Hoffmann, Teamleiter „Thüringen International“ (TI) bei der Landesent-
wicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen).
Export sichert Arbeitsplätze
in Thüringen
Die Thüringer Wirtschaft – und hier ins-
besondere der Mittelstand – soll sich
stärker im Außenhandel engagieren.
Welcher Grundgedanke steckt dahinter?
Internationalisierung ist eine wesentli-
che Voraussetzung dafür, dass Firmen
wachsen und weitere Arbeitsplätze
schaffen können. Unternehmen, die
neue Märkte erschließen, sind in der
Regel innovativer, stellen sich konse-
quent dem Wettbewerb und sind offen
für neue Geschäftsfelder. Am Ende pro-
fitiert Thüringen davon: Der Export si-
chert Arbeitsplätze hierzulande, und
auch bei Neugründungen im Ausland
bleibt der innovative Teil des Unter-
nehmens in Thüringen.
Über welchen Instrumentenkasten ver-
fügt die LEG, um die Außenwirtschafts-
aktivitäten Thüringer Unternehmen zu
fördern?
Unser Arbeitsbereich „Thüringen Inter-
national“ führt Unternehmensreisen
mit und ohne politische Begleitung
durch, organisiert Messegemeinschafts-
stände auf Leitmessen im Ausland, be-
treut Wirtschaftsdelegationen aus dem
Ausland und veranstaltet informative
Events, beispielsweise gemeinsam mit
dem TMWWDG und den IHKs den Au-
ßenwirtschaftstag jeweils im Herbst.
Wir haben auch ein Netzwerk von
Auslandsbeauftragten in Ländern wie
Russland, China und Vietnam, das für
Thüringer Unternehmen von großem
Nutzen ist.
In den vergangenen Jahren haben be-
sonders die Aktivitäten von „Thüringen
International“ in Südostasien und In-
dien Schlagzeilen gemacht. Welche Re-
gionen sollen in Zukunft schwerpunktmäßig bearbei-
tet werden?
Wir fokussieren in diesem Jahr auf Lateinamerika und
Afrika. Wo sich in der Vergangenheit positive Ergeb-
nisse eingestellt haben, werden die Aktivitäten fort-
geführt. Das betrifft insbesondere Märkte in Indien,
China, Japan, Vietnam und Nordamerika. Wir werden
auch in Russland mit dem Schwerpunkt Tatarstan wei-
tere Projekte anbieten.
Stichwort Gemeinschaftsstände auf internationalen
Messen: Unternehmen und Verbände loben sie in den
höchsten Tönen. Was ist dieses Jahr geplant?
Die Medizintechnik-Messe Arab Health in Dubai ist be-
reits erfolgreich absolviert worden. Nächste Vorhaben
sind die Laser World of Photonics China im März, die
MediPharm Expo Vietnam im August, die Laser World
of Photonics India im September sowie im Dezember
die Messe OTOMOTIV in der Türkei.
Auf den Messen können sich die Firmen
und Netzwerke optimal darstellen. Wir
nehmen den Unternehmen und Clus-
tern viel Arbeit ab, indem wir alles or-
ganisieren und einen einheitlichen, pro-
fessionellen Auftritt sicherstellen.
Das Thema Unternehmensreisen haben
Sie ebenfalls angesprochen. Was erwar-
tet Unternehmer auf solchen Reisen
und welche „Hausaufgaben“ sollten sie
vorher gemacht haben?
Wir bieten konkrete, auf die Firmen zu-
geschnittene Kontakte zu potenziellen
Kunden, Informationen über wirtschaft-
liche Chancen, aber auch Risiken in den
Zielländern. Unternehmensbesuche vor
Ort vermitteln einen Eindruck über die
Geschäftspraktiken. Die Firmen müssen
unseren kompetenten Partnern vor Ort
vorab möglichst präzise Informationen
über ihre Ziele und Wünsche liefern, da-
mit diese passgenau die geeigneten Ko-
operationspartner auswählen können.
An wen können sich Unternehmer bei
allgemeinen und speziellen Fragen in
Sachen Außenwirtschaft wenden?
Die Unternehmer können sich gern an
das Team „Thüringen International“
wenden (Frau Ines Neubert, Telefon:
0361 5603480; ines.neubert@leg-thu-
eringen.de). Vielfältige Informationen
gibt es auf der Internetseite. Zu jeder
Region steht ein konkreter Ansprech-
partner zur Verfügung, der über um-
fangreiche interkulturelle und sprachli-
che Kompetenzen verfügt und die
jeweiligen Auslandsmärkte gut kennt.
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